Atelier

Das Kunstatelier von Chronos ist berühmt für seine majestätischen Kunstwerke, welche man dort betrachten kann. Oft sieht man dort aber auch Hobbykünstler nach Inspiration suchen, oder einfach die Ruhe genießen.

<---Zuhause
Nachdem Yu seine neue Bekanntschaft von seiner Wohnung verabschiedet hatte, verging eine Weile die er vor allem mit arbeiten verbrachte. Das ewige Problem von Überstunden und mangelndem Schlaf blieb zwar, aber er schien schon viel motivierter seine ganze Arbeit fertig zu kriegen um sich ein paar freie Tage zu verdienen. Jegliche Pausen und Fahrten nach Hause verbrachte er damit, Ren zu schreiben. Das die Gespräche etwas unangenehm waren brachte ihn erst dazu zu denken und zu verstehen, dass die beiden eigentlich nicht viel voneinander wussten. Deswegen freute es ihn nur umso mehr, es endlich hingekriegt zu haben auf ein Date mit ihm zu gehen. Die Auswahl die er getroffen hatte war vielleicht nicht sehr üblich, aber er hatte ein paar ablaufende Coupons von seiner Mutter bekommen, die sie von einer Freundin die sie nicht ausstehen konnte bekommen hatte und deshalb an ihrem Sohn abwimmelte. Leise atmete er aus und hob seinen Blick etwas, die Sonne strahlte und er erinnerte sich, dass der Sommer endete und er noch nicht einmal am Strand war. Eigentlich schade. Er hätte gerne seine kleine Schwester mitgenommen und kleine Sandburgen gebaut. Vielleicht kriege ich noch etwas hin. Ungeduldig schaute er auf seine Uhr, Vorfreude ließ ihn etwas zappelig werden, er gab aber sein bestes sich zu beruhigen um nicht noch in irgendeinen Unfall zu geraten. Das breite Grinsen konnte er jedoch nicht verstecken. Ich frage mich wie er aussehen wird. Weil er anfing etwas rötliche Wangen zu kriegen, verdeckte er seinen Mund kurz mit der Hand. Er sah ein wenig besser als normalerweise aus, hatte sich etwas Mühe mit seinem Outfit gegeben.

Ren's Zuhause <---

Ren fuhr in seinem schwarzen Sportwagen, schaute immer mal wieder auf die Nachricht des Katers, ob er auch in die Richtige Straße fuhr. Eigentlich hätte er sich auch fahren lassen können, aber er konnte es nicht ausstehen, nicht die Kontrolle über sein Auto zu haben. Bevor er vor dem bekannten Atelier hielt überprüfte er im Rückspiegel wie er aussah, ziemlich zufrieden. Die glitzernden Steine auf seinem roten Hemd warfen sobald Sonne darauf strahlte kleine Lichtflecken auf seine Haut, ließ ihn golden schimmern. Rasch stopfte er alles was beim hinsetzen herausgerutscht war zurück in die schwarze Hose, hinter den Gürtel. Erst dann lief er vom Parkplatz die Stufen zum Gebäude hinauf, das ebenso kunstvolle gelbe Gebilde empfing ihn, sowie darunter der Zweifärber, der auf ihn gewartet hatte. Ren war nicht zu spät, aber Yu schien sehr früh gewesen zu sein, was ihn etwas zum schmunzeln brachte. Hätte nie gedacht, dass du auf Kunst stehst, hotstuff. Aus der schwarzen, ledernen Handtasche holte er schon einmal sein Portemonnaie, um für die Ausstellung zu bezahlen. Wollen wir? Er wartete bis Yu voraus lief, lief aber neben ihm.
Drinnen waren genau so wenig Leute wie Ren es erwartet hatte; keiner. Zumindest soweit man sehen konnte, bis auf der jungen Dame am Empfang, die offensichtlich bloß dort saß weil es ihr Geld brachte, und mit Kunst überhaupt nichts am Hut hatte. Aus dem Raum hinter ihnen, dem Bistro des Ateliers, hörte man bloß einige jüngere Kinder, die offensichtlich ihren Schulausflug überlebt und nun mit völlig überteuerten Pommes und Softdrinks belohnt wurden. Schade, meinst du nicht? Er drehte sich abrupt zu seiner Begleitung. Dass sich heutzutage niemand mehr für Kunst interessiert. Er zog die Schultern mit einem sanften Lächeln kurz hoch und ging herein um sich endlich die Gemälde und Statuen anzusehen. Der Künstler, der zu diesem Zeitpunkt seine Werke ausstellte, war aber zugegebenermaßen auch nicht zu bekannt. Dennoch ein Talent, fand Ren, der Yu vor dem ersten der Bilder stehend etwas über den Künstler erzählte. Aber das langweilt dich wahrscheinlich, ha ha. In gemütlichem Tempo zog er von Bild zu Bild, einige betrachtete er länger, las aber nie den Text daneben. Er interpretiere es lieber selbst, meinte er zu Yu. Besonders Fotografien, schließlich sollten sie zum Denken anregen. Wenn Ren nichts sagte, war es komplett still. Das Atelier war bis auf die Bilder komplett weiß, beiger Marmorboden, und es brauchte keine Lampen, da das ganze Licht aus dem gläsernen Dach kam. Obwohl es so hell war schien es bedrückend wenn es so ruhig war, wie ausgestorben. Ren genoss diese Atmosphäre.
In dem nächsten Bereich, nicht abgetrennt durch eine Türe, bloß durch eine weiße Wand mit einem Bogen, durch den man ging, stand eine große Statue, der er eher weniger Beachtung schenkte. An der Wand etwas von dem Gebilde entfernt war eine Sitzmöglichkeit, flach, schwarzes Leder, zu der er den Kater hinzog. Etwas plötzlich drückte er ihn zum Sitzen darauf herunter und setzte sich auf seinen Schoß, seine Knie zu beiden Seiten des Katers auf dem Sitz. Für eine Weile, es schien länger als es eigentlich war, küsste er den Kater. Ob Yu sich jemals an die Attacken gewöhnen würde?, aber er ließ von ihm ab, noch immer auf seinem Schoß. Tut mir leid. Du siehst bloß wirklich, wirklich gut aus wenn du Kunst betrachtest. Auf seinen Lippen formte sich ein leicht spöttelndes Grinsen bevor er von ihm herunterstieg und sich wieder der Statue widmete. Mit den Händen in den Hosentaschen stand er davor.

Yu blickte auf als sich ihm jemand näherte. Mit Freude stellte er fest, dass es Ren war, anstatt ihn jedoch zu begrüßen schaute er ihn irgendwie schockiert an. Erst als er angesprochen wurde schüttelte er hastig den Kopf um sich zusammenzureißen. Du siehst gut aus! Schoss aus ihm heraus, worauf er eine Hand auf den Nacken legte und die andere leicht in seine Hosentasche steckte. Ah, eigentlich-... lass uns gehen. Er dachte sich, dass es vielleicht seltsam klingen würde, wenn er sagte das es ihn nicht besonders interessierte. Noch etwas verlegen aber trotzdem aufgeregt wirkend lief er voraus.
Im Gegensatz zu dem Mann, mit dem er ausging war er etwas schockiert niemanden zu sehen. Eigentlich hatte er immer die Vorstellung, es würden ständig reiche Leute herkommen und über Kunst diskutieren und so. Ehrlich gesagt war ich noch nie in einem Kunstmuseum. Bei Schulausflügen habe ich immer den Bus verpasst.. Leise seufzte er bei der Erinnerung daran, konnte aber auch etwas darüber lachen. In dem Moment war es ihm ein wenig peinlich, dass er sich noch nie genug dafür interessiert hatte um hinzugehen. Seine Leidenschaften lagen da einfach woanders. Fröhlich lächelnd hörte er Ren zu, wie er über die Bilder sprach, war auch ziemlich konzentriert. Obwohl ihm das etwas schwer fiel. Trotzdem war es interessant für ihn, zu hören was man in all diesen Bildern sehen konnte. Huh? Nein, überhaupt nicht! Ich bin zu blöd um zu verstehen, was man in diese Bilder interpretieren könnte, aber wenn du es sagst wirkt es so.. offensichtlich. Leicht beschämt lachend schaute er wieder darauf, er war sich ziemlich sicher, dass er etwas ähnliches mal im Unterricht hatte. Auch dann hatte er nichts verstanden und miserable Noten für seine fehlende Fähigkeit der Interpretation bekommen. Wenn der Reinblüter still war und er sich nicht auf das Bild und seine Stimme konzentrieren musste, schaute er ihn an und beobachtete mit einem lächeln wie seine Augen über das Werk fuhren. Er sieht wirklich gut aus..! Mit pink gefärbten Wangen schaute er schnell wieder weg, wollte ja nicht starren. Die Ruhe selbst war ihm etwas unangenehm, er unterbrach sie indem er mit den Fingern oder dem Fuß einen leisen Rhythmus tippte, merkte das aber selber kaum. Es war einfach eine Angewohnheit, Stille zu unterbrechen indem er anfing zu summen oder irgendwelche Geräusche zu machen. Vielleicht war es ein Problem oder nervig, doch auch schwer zu kontrollieren.
Die meiste Zeit über folgte Yu ihm nur, ein bisschen wie ein Hund. So schaute er ihn aber auch an, mit ganz viel Liebe in den violetten Augen. Abgelenkt wie er war, erschrak er sich etwas als er auf einen Sitz gedrückt wurde und blickte ihn verwirrt an, merkte aber wie er etwas anfing zu grinsen als er die Lippen von ihm spürte. Seine Hand in seinen Haaren drückten ihn etwas näher an sich und er vergaß in dem Moment schnell wo er überhaupt war. Erst nachdem der leicht benommene Blick verschwand wirkte er wirklich geschockt. Das freut mich zwar, aber du solltest das nicht einfach hier- hör mir wenigstens zu~ Schmollend schaute er ihm dabei zu, wie er seine Aufmerksamkeit der Statue widmete. Danach erhob er sich und stellte sich hinter ihn, legte die Arme um ihn und legte den Kopf auf seinem ab. Ehehe~ Willst du mir nicht auch das erklären? Ich meine.. soll es eine König der Löwen Anspielung sein, so wie es das Kind hochhält? Er kuschelte seine Wange etwas gegen ihn während er sich die Statue anschaute. Warte.. ist der Kopf von dem Kind ein Dinosaurierkopf? Huh? Nun war er sowieso komplett verwirrt, also gab er auf darüber nachzudenken.
Bevor die beiden das Museum wieder verließen, hatte er ihn mit etwas Sarkasmus in der Stimme gefragt ob er ihm auch noch überteuerte Pommes und Softdrinks kaufen sollte. Aber sein knurrender Magen verriet dann, dass er lieber etwas ordentliches essen würde. Denken macht wirklich hungrig.. hast du noch Zeit? Ich hab Lust auf Chow Mein.. ahh, aber wenn das müssen wir jetzt natürlich nicht haben. Ich hab das bloß als Kind oft gegessen, es gab da ein Restaurant in der nähe bei mir zuhause. Etwas nostalgisch schloss er die Augen. Seine Eltern kochten in der Regel nicht, weil sie beide eher unterwegs oder zu faul waren, also hatte er sich einen recht billigen Platz gefunden um nicht zu verrecken. Worauf hast du denn Lust?

Ren legte seine Hände um die des Katers, die auf seinem Bauch auflagen. Seine waren etwas kalt, weshalb er ganz gerne die wärmeren von Yu hielt. Hmm~~ Wieso sollte ich es nicht hier tun? In einem vollen Club ist es dir egal, aber wenn niemand da ist, schiebst du Panik. Möchtest du vielleicht die Aufmerksamkeit~? spekulierte er und legte den Kopf in den Nacken, sodass er zu dem Kater hinter sich hochblicken konnte, grinste. Die Statue war weitaus weniger interessant als Yu, fand er, beschäftigte sich dennoch liebend gerne mit ihr. Leise lachte er bei den Vermutungen des Katers. Immerhin gibst du dir Mühe. Siehst du, wie es das Kind ansieht? Das ist kein liebender Ausdruck, das Kind bereitet ihm Probleme und Mühen. Es sieht es wie einen wilden Dinosaurier, kaum zu bändigen. Die Statur übt Kritik an Erziehung und Eltern, verstehst du?
Tatsächlich hätte Ren nichts gegen etwas zu essen, aber auch ihm war etwas fettiges wie Pommes nicht ganz recht. Er schaute auf die Uhr auf seinem Handy, umging die verpassten Anrufe und Nachrichten geschickt bevor er es in die lederne Handtasche steckte, anstatt in seine Hosentasche. Etwas schüttelte er den Kopf. Ich weiß nicht, was das ist, aber wenn es dir schmeckt, will ich es gerne ausprobieren. Bist du mit dem Auto da? Ansonsten können wir in meinem fahren, ich würde es ungerne hier stehen lassen. meinte er und suchte in der Tasche nach seinen Schlüsseln.

---> (wenn nichts mehr ist,) Restaurant